Was ist Erlebnispädagogik und wie unterscheidet sich digitale Erlebnispädagogik davon?

Wie kann Erlebnispädagogik den Schulalltag verbessern?

Stellen wir uns zwei Kinder vor: Paul ist laut, extrovertiert, im Unterricht schnell gelangweilt und von außen betrachtet “verhaltensauffällig”. Er lernt am besten, indem er Dinge liest, darüber nachdenkt und das gelernte in eigenen Worten wiedergibt. Frontalunterricht passt nicht zu seinem Lerntyp und auch wenn er als Fünftklässler noch nicht reflektieren kann warum, hat er den Drang mit seinen Nachbarn zu reden, sie zu ärgern oder sich von Tagträumen ablenken zu lassen. Die Lehrkräfte haben ihn deswegen auf dem Kieker und verteilen für Fehlverhalten schnell Strafen. Auch wenn er nicht stört, steht er trotzdem ständig unter Beobachtung. Im Lehrerzimmer kennt man Paul bereits, sodass Vorurteile gegenüber seinem Verhalten bestehen.
Das schafft nicht nur ein unangenehmes Lernklima für Paul und die Lehrkräfte, sondern auch für Lisa, die ein sehr introvertiertes Kind ist. Sie ist immer aufmerksam und gut in der Schule, beteiligt sich aber von sich aus kaum am Unterricht. Da die Lehrkräfte sich nicht um alle 30 Kinder in der Klasse individuell kümmern können, wird sie oft “übersehen” wenn sie sich meldet und zieht sich dadurch immer mehr zurück. Wird sie dann doch einmal aufgerufen, wird sie dabei kaum positiv bekräftigt, da Paul in dem Moment wieder stört und er die Aufmerksamkeit sofort gewinnt. Darum fühlt sich Lisa nicht gehört und sieht auch nicht viel Sinn darin sich zu melden. Paul und Lisa sind bei weitem nicht die einzigen Kinder in der Klasse, denen es so geht.

Die Erlebnispädagogik schafft den Raum für diese Kinder, das Potenzial zu entfalten, das sie im Schulalltag nicht zeigen können. Paul hat auf der Klassenfahrt den Freiraum den er braucht, um seine Ideen mit der Gruppe zu teilen. Durch seine Extrovertiertheit reißt er andere in der Gruppe mit und organisiert die Zusammenarbeit. Erlebnispädagog*innen erleben sein Verhalten unbefangen, binden ihn aktiv ein und nehmen sein Verhalten als sehr positiv wahr, sehr zum Erstaunen der begleitenden Lehrkräfte.
Dennoch ist die gestellte Herausforderung schwierig und die Klasse scheitert gemeinsam ein paar Mal. Lisa hat eine gute Idee, erzählt diese aber nur einer Freundin. Die Betreuungsperson hat das allerdings mitbekommen und ermutigt Lisa dazu ihren Lösungsvorschlag mit der ganzen Klasse zu teilen. Der Vorschlag wird von allen angenommen und führt schließlich zum Erfolgserlebnis für alle. Lisa freut sich sehr, dass sie die zündende Idee hatte und nimmt sich vor sich bei der nächsten Aufgabe etwas aktiver zu beteiligen. 

Was ist Erlebnispädagogik?

In der traditionellen Erlebnispädagogik lernen Kinder nicht nur die Natur beim Klettern am Felsen, bei GPS-Touren oder Survival-Trainings im Wald kennen, sie werden vor allem vor schwierige Herausforderungen gestellt, die sie gemeinsam lösen müssen. Das Ziel ist, dass sie an ihrer persönlichen Grenze zwischen Komfort- und Wachstumszone arbeiten.
Dabei gibt es die Gelegenheit für stille, schüchterne Kinder mit ihren guten Ideen hervorzustechen. Die Lauten, die ohne nachzudenken mit dem Kopf durch die Wand wollen, lernen etwas mehr Rücksicht und Geduld. Auf dem Weg zur Lösung leiten Pädagog*innen die Klasse durch verschiedene Konflikte bis zum Erfolg, hinterfragen Verhaltensweisen und reflektieren das Gelernte mit der Gruppe. 

Erlebnispädagogische Klassenfahrten sind ein wichtiger Baustein für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und eines der Highlights in der Schulzeit, an die man sich in der Regel noch lange zurück erinnert. Manche Kinder verbringen dabei unter anderem zum ersten Mal eine Nacht in einer größeren Gruppe und weit weg von den Eltern.

An was erinnerst du dich, wenn du an deine Schulzeit zurück denkst? An ein besonderes Erlebnis auf einer Klassenfahrt oder an den Tag, an dem du Mitochondrien kennen gelernt hast? In der Regel ist es eher ein Erlebnis mit besonderen Menschen, die einen geprägt haben. Die Erlebnispädagogik schafft Gelegenheiten, um genau diese besonderen Momente mit anderen Menschen zu erleben. 

Wie funktioniert digitale Erlebnispädagogik?

Internetseite auf einem Tablet, Smartphone oder am PC öffnen und los!

Das Naturerlebnis und gemeinsame Übernachtungen in der Jugendherberge kann und soll die digitale EP auf keinen Fall ersetzen, dafür bietet sie einige andere Vorteile. 

 

Die Schüler*innen können in Kleingruppen digitale Herausforderungen lösen. Jedes Kind kann so im eigenen Tempo arbeiten und besonders introvertierte Kinder fühlen sich in diesem Kreis wohler ihre Ideen zu äußern. Dabei wertet die Software das Verhalten und sowie die Zusammenarbeit aus, wodurch auf jedes Kind individualisiert eingegangen werden kann, wie es Pädagog*innen alleine mit einer 30-köpfigen Klasse nicht können. Die Software übernimmt die Erklärung der Aufgaben sowie Hinweise und die Steuerung auf dem Weg zur Lösungsfindung. Betreuungspersonen haben dadurch die Möglichkeit sich auf die zwischenmenschlichen Prozesse zu konzentrieren, die nicht durch die Software ausgewertet werden können. So erfahren die Kinder umfassendes Feedback und Unterstützung. 

Lehrkräfte, Eltern, aber auch die Schulsozialarbeit sowie Schulpsycholog*innen können bei Bedarf eine Auswertung erhalten, wie sie ihre Schützlinge besser fördern können. Das alles selbstverständlich unter strenger Einhaltung des Datenschutzes.

 

Wie unterscheiden sich digitale und traditionelle Erlebnispädagogik?

Leider fahren viele Schulen aus finanziellen Gründen nur noch 1,5 Tage auf Klassenfahrten, was viel zu wenig Zeit ist um einen nachhaltigen Effekt auf Verhaltensweisen zu haben. Eine Erlebnispädagogin/einen Erlebnispädagogen für eine Klasse zu buchen kostet in der Regel etwa 35 € pro Kind pro Tag.
Außerhalb der Klassenfahrt ist dann oft kein Budget mehr für Erlebnispädagogik übrig und da keine regelmäßige Wiederholung der Lerninhalte stattfindet, verfliegen die Impulse schnell wieder.

Zum Preis von zwei bis drei Mittagessen in der Schulmensa schafft Digi-EP die Möglichkeit, die Kontaktpunkte zur Erlebnispädagogik deutlich zu erhöhen und somit die Sozialkompetenzen der Schüler*innen individualisiert zu fördern.

Ein Tag EP entspricht auf Klassenfahrten in der Regel etwa 5,5 Stunden. Mit einem Betreuungsschlüssel von 1:30 ist es allerdings meistens nur möglich eine Herausforderung gleichzeitig zu stellen und durch die Unterstützung der Lehrkräfte in manchen Fällen die Gruppe zu teilen. Von den verbleibenden 15 Kindern können je nach Aufgabe auch nur zwei gleichzeitig Aktiv sein, der Rest der Teilnehmenden kann zwar mitdenken, ist aber nicht direkt aktiv. Dadurch lässt es sich nicht vermeiden, dass Teile der Gruppe sich kaum beteiligen, wodurch die aktive Übungszeit pro Kind bei Klassenfahrten im Durchschnitt etwa bei einem Drittel bis einem Viertel der Zeit liegt.
Im Gegensatz dazu bietet die Digitale Doppelstunde ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Von 90 Minuten sind die Teilnehmenden in den Kleingruppen praktisch die ganze Zeit aktiv. Da die Erklärung der Herausforderungen in einer Art aktivem Tutorial eingebunden ist, muss die jeweilige Aufgabe nicht zuerst für alle gemeinsam erklärt werden, wodurch die Gruppen schneller ins Tun kommen. Unter der Betrachtung der aktiven Übungszeit bietet Digi-EP einen klaren Kostenvorteil. Bei der schuljahrsbegleitenden Software-Lösung fällt dieser Preisvorteil noch deutlicher aus.

Ebenso wie die aktive Übungszeit durch den hohen Betreuungsschlüssel beeinträchtigt ist, so ist es auch mit dem Feedback. Genau auf das Verhalten von zehn Kindern zu achten und ihnen danach ein detailliertes Feedback zu geben, ist für eine Betreuungsperson bereits sehr schwierig. Allerdings sind dann noch zwanzig andere Kinder in der Klasse, die dieses Feedback nicht bekommen. Die digitale Anwendung ermöglicht im Gegensatz dazu Hinweise und Rückmeldungen, die individuell auf alle Teilnehmenden zugeschnitten sind. Damit wird der Lernerfolg gesteigert.

Vergleich traditionelle und digitale Erlebnispädagogik

Digi-EP in Kombination mit Klassenfahrten

Das preiswerte Angebot von Digi-EP kann die Kontaktpunkte zur Erlebnispädagogik für alle Schüler*innen deutlich erhöhen. Die größte Wirkung kann die digitale Erlebnispädagogik allerdings in Kombination mit der Klassenfahrt entfalten. Durch eine Digitale Doppelstunde wenige Wochen vor der Klassenfahrt wird die Klasse bereits auf das Programm in der Jugendherberge vorbereitet, sodass Erlebnispädagog*innen von Anfang an intensiver mit der Gruppe arbeiten können.
Zur Auffrischung können schwerere Variationen der bekannten Herausforderungen in der ersten Einheit eingesetzt werden, die das Team gut für weitere fordernde Aufgaben aufstellt. Reflexionen nach der Lösungsfindung werden deutlich ergiebiger, da die Kinder bereits Techniken kennen gelernt haben ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen und daraus zu lernen. So kann die knappe und wertvolle Zeit vor Ort optimal genutzt werden.

Wenige Wochen nach der Klassenfahrt können die positiven Effekte des Programms durch Digi-EP konkret messbar gemacht werden, was ohne eine digitale Anwendung kaum möglich wäre. Objektiv gemessene Verbesserungen in der Zusammenarbeit und Herangehensweise an schwierige Aufgaben unterstreichen die Wichtigkeit der Erlebnispädagogik.

Die Erlebnispädagogik-as-a-Service von Digi-EP kann im Anschluss dazu genutzt werden, um diese positiven Effekte immer wieder in Vertretungsstunden oder bei anderen Gelegenheiten aufzufrischen und sogar noch weiter zu verstärken.